VeRa – Venus Express Radio Science

Die direkte Funkverbindung zwischen dem Raumfahrzeug und der Bodenstation auf der Erde wird für die Radiosondierung von neutralen und ionisierten Medien verwendet.

Die wissenschaftlichen Zielsetzungen des Venus Radio Science Experimentes (VeRa) sind:

(1) Radiosondierung der Venus-Ionosphäre,

Okkultations-Experiment

von ~ 80 Kilometer Höhe bis zur Ionopause (300 Kilometer bis 600 Kilometer Höhe abhängig vom Zustand des Sonnenwindes), in Abhängigkeit von planetarer Breite und Solarwind, um:

  • vertikale Profile der Elektronendichte abzuleiten,
  • die Höhe der Ionopause festzustellen,
  • das Zusammenspiel vom Sonnenwind mit der Venus-Ionosphäre als Funktion der Lokalzeit zu studieren.

(2) Radiosondierung der Neutralatmosphäre, von der Wolkendecke (35 – 40 Kilometer) bis in 100 Kilometer Höhe, um in Abhängigkeit von der planetaren Breite und der Jahreszeit vertikale Profile der neutralen Massendichte, der Temperatur und des Drucks als Funktion der Lokalzeit abzuleiten.

Bistatic-Radar-Experimen

(3) die Messung der dielektrische Eigenschaften,

Rauhigkeit und des chemischen Aufbaus der Venus-Oberfläche mittels der Reflektion der Radiowellen an der Oberfläche (bistatisches Radarexperiment).

(4) Studium der koronalen Strukturen und der Sonnenwindturbulenz während der unteren und oberen Konjunktion des Planeten Venus mit der Sonne. Bei den inneren Planeten unterscheidet man zwischen oberer und unterer Konjunktion. Das bedeutet, dass sich der Planet auf der Linie: Planet – Sonne – Erde (obere Konjunktion) oder Sonne – Planet – Erde (untere Konjunktion) befindet.

VeRa nutzt das Radioträgersignal des Raumfahrzeugs im X-Band (8.4 GHz) und im S-Band (2.3 GHz), welche mit der Hochgewinnantenne (HGA) gleichzeitig übertragen werden.

Nach oben scrollen